Stell dir vor, du stehst an einer Bar, bestellst einen perfekt gemixten Drink und fragst dich: Woher kommt eigentlich dieser bunte Mix aus Spirituosen, Säften und Aromen? Die Geschichte des Cocktails ist überraschend vielfältig und reicht weit zurück.
Die Ursprünge des Cocktails liegen im Dunkeln, doch es gibt einige Theorien. Eine besagt, dass der Begriff „Cock-Tail" im späten 18. Jahrhundert in den USA entstand. Angeblich wurden damals minderwertige Spirituosen mit Gewürzen und anderen Zutaten „aufgepeppt", um sie schmackhafter zu machen. Der Name soll von den Hähnen (engl. „cocks") stammen, deren Schwänze (engl. „tails") man als Garnitur verwendete.
Die erste schriftliche Definition des Cocktails stammt aus dem Jahr 1806. Dort wurde er als „an invigorating liquor composed of spirits of any kind, sugar, water, and bitters" (ein belebender Likör aus Spirituosen jeder Art, Zucker, Wasser und Bitterstoffen) beschrieben. Im Grunde genommen also ein Old Fashioned in seiner Urform.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts verbreitete sich der Cocktail immer weiter, vor allem in den USA und Europa. Die Barkultur blühte auf, und es entstanden immer neue Kreationen. Die Prohibition in den USA in den 1920er Jahren brachte zwar einen kurzzeitigen Rückschlag, befeuerte aber gleichzeitig die Kreativität der Barkeeper im Untergrund.
Nach dem Ende der Prohibition erlebte der Cocktail eine Renaissance. Klassiker wie der Martini, der Manhattan oder der Daiquiri erlangten weltweite Berühmtheit. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Cocktailkultur dann noch einmal stark weiterentwickelt.
Und hier kommen wir zur heutigen Zeit und den aktuellen Trends:
Qualität statt Quantität: Immer mehr Gäste legen Wert auf hochwertige Zutaten und handwerkliches Können an der Bar. Massenware und billige Spirituosen haben ausgedient. Stattdessen werden edle Destillate, frische Säfte und hausgemachte Sirups verwendet.
Nachhaltigkeit im Glas: Ähnlich wie beim Essen rückt auch bei den Drinks die Herkunft der Zutaten immer stärker in den Fokus. Nachhaltige Anbaumethoden, faire Arbeitsbedingungen und umweltschonende Produktionsverfahren spielen eine immer größere Rolle.
Die Bedeutung der Herkunft: Ob es sich um den Single Malt aus Schottland, den Rum aus der Karibik oder den Gin aus dem Schwarzwald handelt – die Herkunft der Spirituosen prägt ihren Geschmack und ihre Qualität. Durch die bewusste Auswahl von Zutaten aus nachhaltigem Anbau und fairem Handel können wir nicht nur den Genuss steigern, sondern auch einen positiven Beitrag für die Umwelt leisten. Auch regionale Produkte werden immer wichtiger und bieten eine tolle Möglichkeit die lokale Wirtschaft zu unterstützen und Transportwege zu minimieren.
Es ist großartig zu sehen, dass sich die Cocktailkultur in diese Richtung entwickelt. Denn so können wir nicht nur außergewöhnliche Drinks genießen, sondern auch einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt leisten – Schluck für Schluck.